Vielen Hauptplatinen und Soundkarten (z.B. die Aureon Fun) mit 2, 4, oder 5.1-Ausgängen basieren auf einem Chip der CMI8738-Serie. Diese verfügen neben einem Line-, CD- und Mikrophoneingang auch über einen Aux- sowie einen PC-Lautsprechereingang. Insbesondere Letzterer ist auf Soundkarten meist unbenutzt, auf Hauptplatinen ist er meist direkt an den Lautsprecherausgang des Chipsatzes angeschlossen. Beides läßt sich ändern:
Die Anschlüsse des Chips sind folgendermaßen belegt:
Pin | Funktion |
---|---|
70 | CD-Eingang Masse |
71 | CD-Eingang links |
72 | CD-Eingang rechts |
73 | Ausgang hinten links / unbenutzt |
74 | Ausgang hinten rechts / unbenutzt |
75 | LineIn links / Ausgang hinten links |
76 | LineIn rechts / Ausgang hinten rechts |
77 | AuxIn links |
78 | AuxIn rechts |
79 | PC Speaker In |
80 | Mikrophon In |
Andere Chips haben meist eine vergleichbare, aus dem Herstellerdatenblatt ersichtliche Belegung.
Desweiteren befinden sich auf einigen Varianten des Chips SPDIF-Eingänge:
Pin | Funktion |
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86 | SPDIF In #1 (Koaxial oder optischer Anschluß) |
113 | SPDIF In #2 (5V, optischer Anschluß) |
Im folgenden wird nur der Einbau/Umbau des PC-Speaker-Mono-Eingangs beschrieben. Der Einbau fehlender Aux-Eingänge geht analog.
Zuerst sollte der passende Anschlußpin gefunden werden. Am einfachsten geht dies, wenn man die Leiterbahnen der benachbarten Mikrophon-, Aux- oder Line-Eingänge verfolgt. Als nächstes sollte geprüft werden, ob der gesuchte Pin überhaupt frei ist: Wurde der Eingang vom Hersteller gegen das Audioreferenzniveau abgeschlossen, so muß diese Verbindung zuerst getrennt werden (ggf. durch vorsichtiges Ablöten des Pins oder Entfernen/Durchtrennen von Bauteilen oder Leiterbahnen). Dies trifft natürlich auch zu, wenn der Pin schon mit dem PC-Lautsprecherausgang des Chipsatzes verbunden war.
Nun kommt der schwierigste Teil: Das Anlöten des Kupferdrahtes an den Anschlußpin. Hierbei ist äußerst vorsichtig vorzugehen, damit keine leitende Verbindung zu den benachbarten Anschlüssen hergestellt wird. Die besten Erfahrungen machte ich hierbei, wenn der Draht samt Lötkolben und schon geschmolzener Verzinnung an den Pin geführt wird, da hierbei ein Verrutschen des Drahtes bei getrennter Zufuhr von Draht und Lötkolben weniger wahrscheinlich ist. Einfacher wird es, wenn schon eine Leiterbahn vom Pin weg existiert und diese verwendet werden kann.
Zum Schutz der Lötstelle vor mechanischer Belastung sollte der Lackdraht jetzt mit Klebstoff oder Klebeband auf der Platine befestigt werden. Für das freie Ende des Drahtes gibt es nun mehrere Möglichkeiten:
Ein Kondensator ist in allen Fällen erforderlich, da das Referenzpotential des Soundchips in der Regel nicht auf GND / 0V liegt!
Jeglicher Umbau führt zum Verlust einer bestehenden Garantie!
Aufgrund der feinen Anschlüsse und vielzähligen Einsatzvarianten des Chips ist dieser Umbau nur für Geübte zu empfehlen! Versehentlich entstandene Lötbrücken zu Nachbarpins führen in der Regel zwar nur zu behebbaren Funktionsstörungen, sind aber selbst mit Messer oder Entlötlitze schwer zu entfernen.
Viele Hersteller von Soundkarten und Hauptplatinen verzichten in ihrer Software auf die Einstellungen für die nicht verwendeten Anschlüsse. Der Einsatz des Standard-Mixerprogrammes des Betriebssystems oder die Originaltreiber und -Software vom Hersteller (www.cmedia.com.tw) ist dann ratsam.